An der RWTH Aachen liegt der Frauenanteil im Entrepreneur-Kurs bei fast 50 %. An der Ludwig-Maximilians-Universität in München machten bei der Startup Lehrveranstaltung 40 % Frauen mit. In einer Umfrage der WH aus 2020 gab es folgende Antworten, warum Frauen am Ende doch nicht gründen:
„Der Druck von außen und die Angst zu scheitern waren zu hoch!“
Ich war mir mit der Gründung selbst unsicher, hatte Zweifel an der Idee und an mir. Zudem wollte ich keine Enttäuschung werden. Meine Eltern waren der Ansicht, dass ich noch nicht reif genug wäre.“
„Es fehlt an weiblichen Gründerstorys!“
Männer können sich von wesentlich mehr Gründern inspirieren lassen.
„Die Investoren tragen keine Schuld.“
Viele Investoren sind stark auf Technologieunternehmen fokussiert. Wenn wir von der sehr geringen Anzahl an entsprechend qualifizierten Frauen ausgehen, herausrechnen, wie viele sich zur Gründung entscheiden und dann noch die grundsätzliche Selektion beachten, bleibt uns nur ein Fazit: wenn Investoren in 10 % der Fälle Frauen finanzieren, ist das ein absolut adäquates Abbild der Grundgesamtheit.
„Die Arbeitszeiten sind zu unsicher.“
Ich habe mich gegen eine Gründung entschieden, weil mir die Arbeitszeiten zu unsicher sind. Stattdessen habe ich jetzt eine Position in einem Führungsteam angenommen und bin mit den geregelten Arbeitszeit zufrieden. Das kann ich mit meiner Familie gut vereinbaren.
„Das Geld ist das Problem!“
Meiner Wahrnehmung nach Gründen vor allem Männer aus gutem Haus. Männer, hinter denen ein Elternhaus steht, das sie im Zweifelsfall finanziell auffängt. Ich möchte jetzt zwar keine Familie, aber ich habe keine Rücklagen und sogar Schulden vom Studium. Wie soll ich da gründen?
„Frauen gehen lieber den sicheren Weg!“
Das hängt wahrscheinlich mit der Risikoaffinität zu tun, welche bei Frauen einfach deutlich geringer ausgeprägt ist als bei Männern.
Haben viele Männer nicht ähnliche Probleme?
Auszug aus dem Artikel „Ich wollte keine Enttäuschung werden – warum Frauen selten gründen“, Pauline Schnoor, 12. August 2020; www.businessinsider.de