KMU nutzen Innovationspotential nicht - Fachkräfte sind nicht das Problem!

In ihrer aktuellen Studie zur Entwicklung der FuE Ausgaben im internationalen Vergleich fällt der KfW insbesondere auf, dass sich in kaum einem anderen Land die FuE-Ausgaben so stark auf Großunternehmen konzentrieren wie in Deutschland. Die Aktivitäten kleiner und mittlerer Unternehmen sind seit 2005 rückläufig.

 

Forschung und Entwicklung sind eine wesentliche Quelle für Innovationen und damit einhergehende Sicherung der Produktivität einer Volkswirtschaft. Die gesamtwirtschaftliche FuE-Quote in Deutschland ist seit 1994 von 2,1 % auf zuletzt 3,17 % gestiegen. Bis 2025 will die Bundesregierung erreichen, dass 3,5 % des Bruttoinlandsprodukts in diesem Bereich fließen.  

 

Insgesamt fällt die Dynamik in Deutschland bereits seit 2005 höher als in Industrieländern wie Japan, Frankreich oder Großbritannien aus, sie kann jedoch nicht mit China, Südkorea oder Israel mithalten. Höhe und Wachstum der FuE-Aktivitäten werden in Deutschland vor allem von wenigen forschungsintensiven Branchen getragen; rund 37 % entfallen auf den Bereich Automotive, der auch 80 % des Zuwachses seit 2009 auf sich vereint. 

Bei näherer Betrachtung fallen viele Wirtschaftszweige gegenüber dem Durchschnitt der Vergleichsländer deutlich ab; eine Erhöhung auf den internationalen Durchschnitt würde eine Steigerung der FuE-Quote um 30 % bedeuten.

 

Weit unterrepräsentiert sind kleine und mittlere Unternehmen über die gesamte sektorale Breite. Die Aktivierung dieses Potenzials würde eine erhebliche Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der Resilienz der deutschen Wirtschaft bedeuten.

 

„Die Nutzung dieses Potentials setzt zeitgemäße Methoden und eine agile Innovationskultur voraus. Dazu zählen der Wille eigenaktiv, strukturiert und nachhaltig an neuen Ideen zu arbeiten und eine klare strategische Ausrichtung. Dann sind auch Fachkräfte zumindest mittelfristig nicht das Problem." "Gerade für junge Fachkräfte sind modern geführte Mittelständler mit flachen Hierarchien, die glaubhaft eigenverantwortliches und selbstständiges Arbeiten erlauben, hoch attraktive Arbeitgeber!“, Christian Knödel, Landshut.

 

Quelle: KfW Research, „Die Entwicklung der FuE-Ausgaben in Deutschland im internationalen Vergleich“, 05. Oktober 2022